Was passiert in einer Therapie?
Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten haben zunächst die Aufgabe, unter Berücksichtigung des Entwicklungsstandes des Kindes oder Jugendlichen eine differenzierte Diagnostik durchzuführen, um psychische Auffälligkeiten festzustellen oder auszuschließen.
Das heißt, dass ausführliche Gespräche, Spiel, Beobachtungen und Tests erfolgen und dass Eltern sowie bei Bedarf – nach vorherigem Einverständnis – auch weitere Bezugspersonen (z. B. Erzieher, Lehrer) durch Gespräche und Fragebögen einbezogen werden.
Die diagnostischen Erkenntnisse helfen Entstehung und Ursache der Symptomatik zu erklären. Mit der Familie wird die Notwendigkeit einer Therapie abgewogen und ggf. ein Therapieplan mit Inhalten und Zielen besprochen.
In der Therapie wird verhaltenstherapeutisch gearbeitet. Konkret bedeutet dies, dass Ursachen und Entstehungsgeschichte gemeinsam erarbeitet und besprochen werden. Das Ziel besteht darin, das Kind bzw. den Jugendlichen wieder für die Herausforderungen des Alltags zu stärken. Dazu werden vorhandene Stärken und Ressourcen wieder aktiviert. Um einen besseren Umgang mit Problemen zu ermöglichen, werden neue Strategien und Vorgehensweisen z. B. in Rollenspielen oder Gedankenexperimenten erlernt.
Eine Einzelpsychotherapiestunde dauert in der Regel 50 Minuten. Die gesamte Therapie umfasst je nach Bedarf zwischen 31 und 56 Stunden.